Wackersdorf-Hype hält an

Weiden. Der Wackersdorf-Hype hält an. Eine große Überraschung erlebten Bürgerinitiative gegen atomare Anlagen und Kunstverein Weiden, als sie Ende Februar zum Film Wackersdorf ins Kunstvereins-Kino geladen hatten: Mit gut 70 Besuchern, darunter vielen „Wiederholungs-Besuchern”, platzte der Ausstellungs-und Vorführraum aus allen Nähten.

Als die Bestuhlung inklusive “Loriot-Sofa” nicht reichte, belagerten Jugendliche einfach den Fußboden. Besonders erfreut über die Teilnahme Jugendlicher und junger Erwachsener an dem besonderen Kino-Event zeigte sich ein Kreis Veteranen von damals, namentlich Brigitte Hese, langjährige BI-Vorsitzende a.D., Pfarrer Andreas Schlagenhaufer, BI-Vorsitzende Hilde-Lindner-Hausner, Jörg Skribeleit, Leiter der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, Franz Zielinski, Greenpeace-Vorsitzender und Wolfgang Herzer, Leiter des Kunstverein, die im Anschluss mit dem Publikum in einen Gedankenaustausch traten.

“Erbe von Wackersdorf”

Die Blickwinkel waren unterschiedlich und spiegelten das Spannungsverhältnis, das – wie das Volksbegehren gegen das Bienensterben zeigt – auch weiterhin zwischen dem Staat und einem facettenreichen bürgerlichen Unmut besteht. Zahlreiche Anekdoten und Erlebnisse aus dem Widerstand dokumentierten die prägende identitätstiftende, aber auch traumatisierende Kraft, die der jahrelange demokratische Ausnahmezustand auf die Menschen ausgeübt hat.

Hier zeigte sich auch große Dankbarkeit gegenüber den Filmemachern, über sie wäre eine Art “Erbe von Wackersdorf” entstanden, das sich an Jüngere weitergeben lässt. “Es ist gut, dass der Film gemacht wurde, er eröffnet jungen Leuten und der breiten Öffentlichkeit in spannender Art und Weise eine Welt aus der jüngsten Vergangenheit, von der wir bisher nichts ahnten”, so die Meinung einer jungen Besucherin.

* Diese Felder sind erforderlich.