Tännesberg als Anschauungsbeispiel für gelebte Biodiversität

Tännesberg. Mitgliedsgemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Henfenfeld informieren sich bei der "Biodiversitätsgemeinde" Tännesberg.

Besuchergruppe unter fachlicher Leitung im Kainzbachtal. Foto: Josef Glas
Besuchergruppe unter fachlicher Leitung im Kainzbachtal. Foto: Josef Glas
Erster Bürgermeister Ludwig Gürtler begrüßt seine Gäste. Foto: Josef Glas
Erster Bürgermeister Ludwig Gürtler begrüßt seine Gäste. Foto: Josef Glas
Ein Hingucker war das künftige Haus der Biodiversität. Foto: Josef Glas
Ein Hingucker war das künftige Haus der Biodiversität. Foto: Josef Glas
Vorführung der Maschinen zur schonenden Behandlung der Flächen. Foto: Josef Glas
Vorführung der Maschinen zur schonenden Behandlung der Flächen. Foto: Josef Glas
Im Innenbereich des künftigen Hauses der Biodiversität. Foto: Josef Glas
Im Innenbereich des künftigen Hauses der Biodiversität. Foto: Josef Glas
Foto: Josef Glas
Foto: Josef Glas
Foto: Josef Glas
Foto: Josef Glas
Foto: Josef Glas

Das Thema Biodiversität gewinnt in den Kommunen immer mehr an Attraktivität. So suchte Sabine Ratzel, Biodiversitätsbeauftragte der Verwaltungsgemeinschaft Henfenfeld mit den Gemeinden Henfenfeld, Engelthal und Offenhausen, zwischen Lauf a.d. Pegnitz und Hersbruck gelegen, Kontakt zum Markt Tännesberg, Pilot- und Vorzgemeinde in Sachen Biodiversität. Bei ihrem Besuch wollten die Vertreter der Orte erfahren, wie Biodiversität umgesetzt werden und welche Erfolge es haben kann. Die Gäste wurden nicht enttäuscht und bekamen von den Fachleuten eindrucksvolle Anschauungsbeispiele gezeigt.

Erster Bürgermeister Ludwig Gürtler nennt Voraussetzungen

Bereits bei der Einführung machte Erster Bürgermeister Ludwig Gürtler seinen Gästen Mut zum Umdenken. Zunächst muss aber der politische Wille vorhanden sein, über Jahrzehnte eingeübte Gewohnheiten zu durchbrechen, wobei die Bevölkerung mitzunehmen und Überzeugungsarbeit zu leisten ist. Unentbehrlich sind dabei fachkundige Berater, die mit dem Amt für ländliche Entwicklung (ALE), vertreten durch Teresa Meyer, der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) Naturparkland Oberpfälzer Wald, vertreten durch Franziska Hufnagl, der ILE Brückenland Bayern-Böhmen, vertreten durch Christian Karl sowie Philipp Glaab (Dipl.Biologe) vom Naturpark nördlicher Oberpfälzer Wald und Herrn Ralf Hotzy vom Landesbund für Vogelschutz (LBV) gefunden wurden.

Fachleute informieren

Die fachliche Moderation übernahm Anne Wendl von der Firma Landimpuls und erläuterte anschaulich die Geschichte von den Anfängen der Biodiversitätsentwicklung in den 1980er Jahren bis zu den Aktivitäten des Marktes im Jahr 2023. Insbesondere ging sie dabei auf die Pilotprojekte Mahd der Straßenseitenränder, das Rotviehprojekt, die Streuobstwiesen, das Rebhuhn- Projekt, den Anbau von Emmer und dessen Verarbeitung in der Bäckerei Spickenreither sowie auf den Anbau seltener Kartoffelsorten und die Produktion von Bio-Apfelsaft und Bio-Honig aus Tännesberg ein. Nach dem Eintrag der Gäste ins Goldene Buch des Marktes ging es ins Gelände. Im artenreichen Kainzbachtal, einst ein dichter Fichtenholzbestand und bei den Rotviehweiden, informierten Ralf Hotzy und Anne Wendl über die Hintergründe der Projekte, den Aufbau und Ablauf bis heute. Ein Hingucker war das künftige Haus der Biodiversität am Marktplatz. Gespannt verfolgten die Gäste den Ausführungen von Teresa Meyer, wie es begann, was gemacht wird und wie es später genutzt werden soll. Beim anschließenden Mittagessen im Sporthotel Post standen natürlich Gerichte aus den Fleischprodukten des Rotviehprojekts auf der Speisekarte. Höchste Qualität und hervorragend zubereitet, war man unisono des Lobes.

Maschinen und Technik

Mit welchen Maschinen artenschutzgerecht gearbeitet werden kann, stellten die Firmen BayWa und Köppl vor. Dafür interessierten sich sogar Vertreter und Bauhofleiter aus den Nachbargemeinden Gleiritsch, Niedermurach, Oberviechtach, Moosbach und vielen anderen Partnern aus der ILE.

Diskussion und Gedankenaustausch. Bei einer Halben Bio-Rebhuhnzoigl wurde nicht nur über die vorgeführten Maschinen rege diskutiert. Jeder hatte natürlich auch so seine Erfahrungen und Zukunftspläne für seinen Ort.

Kontakt soll nicht abreißen

Mit einer Gegeneinladung und tief beeindruckt von der Biodiversitätsgemeinde Tännesberg und deren Gastfreundschaft reisten die Gäste am späten Nachmittag wieder ins Frankenland. Zuvor überreichten sie aber für den von Geschäftsleiter Johann-Peter Wiesent und Ersten Bürgermeister Ludwig Gürtler organisierten Tag Kaffee aus der heimischen Rösterei sowie selbst hergestellte Brotbeutel. Eine kleine Überraschungstüte gab es seitens des Marktes Tännesberg. Eine Flasche Bio-Apfelsaft aus heimischer Produktion und Bio-Honig von den Imkern Hans Schneider und Hans Eckl werden beim Verzehr bestimmt gute Erinnerungen wecken. Beide Seiten wünschen sich auch für die Zukunft einen regen Austausch. Diese einmalige Gelegenheit, so ein Vertreter der Verwaltungsgemeinschaft Henfenfeld, sollten mehrere Kommunen nutzen. Wir werden euch weiterempfehlen.

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