Fehlalarme erzwingen Sparkurs

Eschenbach. „Außergewöhnliche Dinge erfordern außergewöhnliche Maßnahmen.“ – Zu dieser Feststellung kam die Feuerwehr in ihrer jüngsten Sondersitzung. Die größeren Anschaffungen der letzten Zeit meisterten die Eschenbacher Floriansjünger ohne Probleme, doch die aktuell steigende Anzahl an Fehlalarmen zwingt den Verein nun auf einen Sparkurs mit besonderer Härte.

Ausgaben für Einrichtungen und Ausrüstungsgegenstände zur Bewältigung der steigenden Anzahl an Fehlalarmierungen reduzierten zuletzt das Finanzpolster der Wehr deutlich. Um die Rücklagen nicht weiter zu gefährden, setzte sich die Vorstandschaft zusammen, um nach schnellen und wirksamen Lösungen zu suchen. „Ein drohender Fexit (Austritt der Feuerwehr aus dem Euro-Raum) müsse unter allen Umständen vermieden werden“, gab Vorsitzender Thomas Schreml als Prämisse aus.

Bei der für ihr umsichtiges und zielorientiertes Handeln bekannten Wehr ließ die Lösung nicht lange auf sich warten.

Jeder Euro muss in Zukunft einfach zweimal umgedreht werden, bevor er ausgegeben wird.”

so Korbinian Dunzer, stellvertretender Vorsitzender und als Bankkaufmann ein Experte am internationalen Finanzmarkt. Er wusste von ähnlichen Themenstellungen in Mitgliedsstaaten der Europäischen Union und bestätigte die Wirksamkeit einer solchen Maßnahme.

Lösung des Problems kommt aus USA

Um diese Aufgabe dem Feuerwehralltag entsprechend schnell und zuverlässig durchführen zu können, waren die erst kürzlich geknüpften Beziehungen nach USA und Kanada hilfreich. Eine auf den dortigen Finanzmärkten eingesetzte Dollar-Umdrehmaschine wurde über das Internet beschafft, und vom vereinseigenen Gerätewart Fabian Gradl kurzerhand auf Euromünzen umgebaut. Kassier Martin Pscherer wurde umgehend zum Seminar der fachgerechten Bedienung und Unterweisung in den Unfallverhütungsvorschriften angemeldet.

20160220_182107

Nach dem sich Bürgermeister Peter Lehr vom ersten Schock der Finanznachricht erholt hatte, konnte er sein schmunzeln kaum noch verheimlichen. Schnell war ihm klar, dass diese geniale wie hilfreiche Erfindung auch dem Stadtsäckl viele Euros einsparen könne. Noch am selben Abend kündigte er dazu eine ad-hoc Sitzung des Stadtrates an.

Der Feuerwehrverein hofft nun auf großen Zuspruch der Bevölkerung beim diesjährigen Gartenfest. Dies könne zur Entspannung der Situation beitragen und diese Sondermaßnahme wieder hinfällig werden lassen. Zum Ende der Sitzung beschloss das Vorstandsgremium der Wehr einstimmig, das Sparpaket mit sofortiger Wirkung zum 1. April in Kraft zu setzen. Erleichterung kam auf, als Kommandant Udo Drechsler positiv resümierte: „Gott sei Dank haben wir in Eschenbach noch genügend Löschwasser!“ Was Adjutant Christian Götz treffend fortsetzte:

Müssten wir das vor Gebrauch auch zweimal umdrehen, hätten wir ein viel größeres Problem.“

Vorstandschaft

* Diese Felder sind erforderlich.