SpVgg SV-Auftakt ist nichts für schwache Nerven

Weiden. Reichlich Dramatik besaß der Punktspiel-Auftakt ins Jahr 2016 für die SpVgg SV Weiden: Beim Gastspiel bei Alemannia Haibach sah es trotz guter Leistung lange danach aus, dass die Nordoberpfälzer nichts mitnehmen. Doch in der Endphase drehte die Galasek-Elf  begünstigt durch ein Eigentor  und dem Siegtreffer von Johannes Scherm in der 94. Minute die Partie. 

SpVgg Weiden
Später Jubel bei der SpVgg SV Weiden: Es dauerte am Samstag bis zur 94. Minute, ehe Johannes Scherm den 2:1 Siegtreffer bei Alemannia Heibach erzielte. Bildquelle: Archiv

von Stephan Landgraf

Nichts für schwache Nerven: Der Fußball-Bayernligist SpVgg SV Weiden hat am Samstag beim Auftakt nach der Winterpause sprichwörtlich bis zur letzten Sekunde zittern müssen. Erst in der 94. Minute entschieden die Schwarz-Blauen das Spiel beim SV Alemannia Haibach mit 2:1 (0:1) zu ihren Gunsten. Die Weidener nahmen damit Revanche für die Hinspielniederlage, wobei Johannes Scherm zum Matchwinner avancierte.

von Reisestrapazen unbeirrt

Der SpVgg SV gelang damit der Einstand ins neue Punktspiel-Jahr trotz der Anreisestrapazen.  Die Mannschaft kam aufgrund eines Staus erst zehn Minuten vor Spielbeginn in Haibach an. Co-Trainer Norbert Prediger gelang es noch, die Akteure fit zu machen und so startete die Partie gegen 16.15 Uhr.

„Das ist nicht selbstverständlich, dass eine Mannschaft, wenn sie so spät erst ins Stadion kommt, solch eine tolle Leistung bis zur 94. Minute zeigt. Respekt, auch wenn wir das nötige Glück in dieser Partie auch auf unserer Seite hatten”

so Trainer Tomas Galasek. Nach den ersten 45 Minuten führte der der Gastgeber durch einen verwandelten Handelfmeter von Arved Kellner (40.), das Handspiel verursachte ebenso der spätere Matchwinner. Erst ein unglückliches Eigentor von SVA-Kapitän Christoph Breunig (73.) nach einer missglückten Rettungsaktion führte zum 1:1. Zuvor hätte Weiden durch gute Möglichkeiten eigentlich schon lange in Führung gehen müssen. Die Unterfranken zeigten sich als das erwartet zweikampfstarke Team. Die Gastgeber gingen auch manchmal nicht gerade zimperlich zur Sache. Die Folge davon war eine rote Karte gegen Ephraim Oworuya (70.) nach einer unnötigen, bösen Grätsche an der Eckfahne gegen Scherm.

überraschende Heimführung zur Pause

Weidens Trainer Galasek setzte in seiner Startformation auf Raphael Wodniok im Mittelfeld, Matthias Heckenberger blieb auf der Bank. „Der Konkurrenzkampf ist in unserer Mannschaft groß und dieses Mal habe ich Wodniok den Vorzug vor Heckenberger gegeben. Mein Team hat hervorragende Kombinationen gezeigt und viele Chancen herausgespielt, da wäre eine Auswechslung in diesen 90 Minuten nicht fair gewesen“, erklärte Galasek. Weiter standen in der Anfangsformation die beiden Neuzugänge Lukas Hudec und Alexander Jobst. Hudec hatte auch gleich in der fünften Minute eine sehr gute Chance, als er in den 16-Meter-Raum eindrang, den Ball aber nicht richtig traf. Josef Rodler verpasste kurz danach ebenso und das Spielgerät flog über die Latte. Aber auch auf Seiten der Alemannia wurden Konter genutzt, so sprang ein Ball von Breunig an den Innenpfosten und davon wieder ins Spielfeld zurück (14.). Als bei einem Angriff der Platzherren der Ball nach einem Freistoß an der Hand von Johannes Scherm landete (40.), entschied der Referee auf Strafstoß. Keeper Dominik Forster hatte gegen den abgebrühten Arwed Kellner keine Chance und so hieß es überraschend 1:0 für die Heimelf.

großes Lob von Trainer Galasek nach der Wende

Nach dem Seitenwechsel starteten beide Teams unverändert und die Auswärtsmannschaft setzte erneut auf gute Standardsituationen und schnelles Spiel. Die Weidener Bank hielt den Atem an, als Scherm durchstartete und von Rotsünder Oworuya von den Beinen geholt wurde. „Wir waren überzeugt, dass das Bein gebrochen ist, aber dann stand Scherm glücklicherweise wieder auf“, so Galasek. Danach fiel das Eigentor von Breunig (73.) und trotz engagierten Anrennens wollte kein weiterer Ball in das  Gehäuse von Heimtorhüter Emmel. Erst als Scherm einen Freistoß von Wodniok gekonnt aufnahm und aus 20 Metern in das Netz zirkelte, stand in der 94. Minute mit der SpVgg SV der verdiente Sieger fest. „Meine Jungs haben bis zur letzten Minute eine Top-Leistung abgeliefert und mir bewiesen, dass sie in der Liga nach der Winterpause wieder angekommen sind. Haibach wird es noch einigen Mannschaften gewaltig schwer machen, denn zu Hause sind sie ein sehr unangenehmer Gegner, aber am Ende hatten wir das Glück auf unserer Seite“, so ein glücklich und zufriedener Coach Galasek, der sich nun auf das kommende Heimspiel am Samstag um 16 Uhr gegen Seligenporten freut.

Statistik:

Alemannia Haibach – SpVgg SV Weiden 1:2 (1:0) Haibach: Emmel – Sauer (76. Heßler), Franz Bauer, Kirchner – Kellner (75. Farbmacher), Breunig, Uworuya, Sänger – Haag (67. Allig), Huth. SpVgg SV Weiden: Forster – Scherm, Wendl, Jobst, Wildenauer – Hudec, Wodniok, Graf, Riester – Egeter, Rodler

Tore: 1:0 Kellner (40./Handelfmeter), 1:1 Breunig (73./Eigentor), 1:2 Scherm (94.) – Rot: Uworuya (70./Haibach) wg. groben Foulspiels – Zuschauer: 190 – Schiedsrichter: Roman Potemkin (Kronach).

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